Apéro – ein Stück Schweizer Lebensgefühl
10. Juni 2025
Wer in der Schweiz lebt oder zu Besuch ist, begegnet ihm früher oder später: dem Apéro. Ob zum Start eines gemütlichen Abends, als Dankeschön nach einer Sitzung oder einfach so – der Apéro gehört hierzulande fast schon zum guten Ton. Aber woher kommt diese Tradition eigentlich – und was macht sie so typisch schweizerisch?
Vom römischen Kräutertrunk zur Schweizer Apéro-Kultur
Das Wort Apéro ist eine Kurzform des französischen „apéritif“, was so viel bedeutet wie «öffnend». Gemeint ist damit ursprünglich ein Getränk, das den Magen auf das kommende Essen vorbereitet – also «öffnen» soll. Schon die Römer tranken vor dem Essen gerne einen kleinen Schluck, oft mit bitteren Kräutern versetzt, um die Verdauung anzuregen. Die moderne Apéro-Kultur entwickelte sich dann im 19. Jahrhundert in Frankreich und Italien – und wurde von der Schweiz mit ganz eigener Note übernommen und weiterentwickelt.
Warum der Apéro zur Schweizer Kultur gehört
Die Schweiz hat den Apéro nicht erfunden – aber sie hat ihn perfektioniert. Nirgendwo sonst wird er so regelmässig, so selbstverständlich und so vielseitig zelebriert. Das mag an der Nähe zu Frankreich und Italien liegen, aber auch am Schweizer Bedürfnis nach Struktur mit einem Schuss Geselligkeit. Der Apéro ist ein verbindendes Ritual: formell genug für den Geschäftsalltag, locker genug für den Feierabend mit Freunden. Und oft ist er mehr als ein Zwischenschritt – manchmal ersetzt er auch gleich das Abendessen.
Was gehört dazu?
Traditionell beginnt ein Apéro mit einem Getränk: Weisswein, Schaumwein oder ein klassischer leichter Cocktail. In den letzten Jahren sind auch alkoholfreie Alternativen und trendige Apéro-Drinks wie Lillet oder Aperol Spritz dazugekommen. Dazu reicht man kleine Häppchen: Oliven, Käsewürfel, Nüssli, Trockenfleisch, Gemüse-Sticks mit Dip oder Blätterteiggebäck. Im Tessin gehören auch Bruschette oder ein Stückchen Salame dazu, in der Romandie gerne ein Stück Gruyère – jede Region hat ihre eigene Handschrift.
Fun Fact: Apéro riche vs. Apéro léger
In der Schweiz unterscheidet man oft zwischen dem Apéro léger (leicht, klassisch mit Snacks) und dem Apéro riche – letzterer ist eine üppigere Variante mit warmen Häppchen, Mini-Sandwiches, Salaten oder gar kleinen Desserts. Der Apéro riche ist so reichhaltig, dass er locker ein ganzes Essen ersetzt – und wird daher gerne bei Firmenanlässen oder Hochzeiten serviert.
Apéro = Ankommen
Vielleicht ist das Schönste am Apéro, dass er nicht nur den Magen öffnet – sondern auch den Moment. Er steht für Innehalten, für Austausch, für Gastfreundschaft. Oder wie man in der Schweiz sagen würde: für Zämehocke. Und das ist doch mindestens so wichtig wie der perfekte Drink.
Lust auf Apéro?
Im Restaurant Schützen servieren wir feine Apéro-Plättli für jeden Hunger und erfrischende Drinks unter den Linden. Im Restaurant Schiff gibt’s bei Rheinsicht hausgemachte Sommer-Cocktails und Plättli zum Teilen. Bis bald!